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Kalte Zeiten – Warme Zeiten

Klimawandel(n) in Norddeutschland

Sonderausstellung im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg

Die Erde hat Fieber, das Eis schmilzt, 11 der letzten 12 Jahre gehören zu den wärmsten seit Beginn der Klimaaufzeichnungen um 1850. Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ist heute höher als jemals zuvor in den letzten 800.000 Jahren.

Kalte Zeiten - Warme Zeiten, Klimawandel Ausstellung in Oldenburg 2010Verdorrte Äcker

Erschreckende Fakten über die globale Erwärmung, die zwar intensiv und öffentlich diskutiert wird. Aber wer weiß eigentlich, was genau das ist: Klima, Wetter, Witterung? Diese Grundbegriffe werden erklärt, man erfährt, wie aus Regen Starkregen wird, warum ein Gletscher schmilzt oder der Meeresspiegel ansteigt.
Ob tropischer Regenwald oder Sahel-Zone - die Ausstellung in Oldenburg will Klimaveränderungen anschaulich machen. Im Videoraum zu Beginn der Ausstellung geschieht das optisch und akustisch: Es stürmt ordentlich, der Wind pfeift, der Regen prasselt, dazu Bilder von Hochwasser, verdorrten Äckern und Wolkenbrüchen.

Klimaarchive der Natur

Geräusche von Blitz und Donner begleiten den Besucher beim Rundgang auf der Galerie. Hier wird er mit zahlreichen Bild- und Texttafeln schrittweise aufgeklärt über die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung. Klimaschwankungen gehören zwar zur Erdgeschichte, das dokumentieren u.a. die Klimaarchive der Natur: Eisbohrkerne, Jahresringe der Bäume und Korallenriffe. Aber der aktuelle Treibhauseffekt ist vom Menschen gemacht.

Es gibt Lösungen

Auf Knopfdruck erklären Wissenschaftler den Klimawandel und zeigen Lösungsstrategien auf. Mojib Latif von der Universität Kiel tut es optimistisch und hält Panik für fehl am Platze. Er glaubt, dass Politiker und Wissenschaftler das Steuer noch rechtzeitig herumreissen werden, um den blauen Planeten zu retten.
Die Ausstellungsmacher haben eine enorme Fülle von Fakten zusammengetragen. Unterstützt wurden sie dabei von Institutionen mit Sitz in Norddeutschland, die zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen gehören. Ihre Erkenntnisse sind in dieses Projekt eingeflossen.

Kalte Zeiten - Warme Zeiten, Klimawandel Ausstellung in Oldenburg 2010Der Hering geht

Wie entsteht das Wetter, was prophezeien Meteorologen, welche Zyklen durchläuft das Klima, welche Tiere werden die Erwärmung der Meere überleben, weil sie sich anpassen können? Der Hering zum Beispiel wird gehen, der Wolfsbarsch kommen. Und wie steht es um den Küstenschutz in Norddeutschland? Im zweiten Teil der Ausstellung steht man mittendrin: Der Fußboden im großen Saal ist eine geografische Karte der Nordwestregion. Auf Informationsinseln ist zu lesen und zu betrachten, was die globale Erwärmung für unsere Region bedeutet und wie man sie beherrschen könnte. Für Kinder gibt es spezielle Tafeln und ein Klima-Memory.

Kochen mit Sonnenenergie

Kalte Zeiten - Warme Zeiten, Klimawandel Ausstellung in Oldenburg 2010Ein Tankermodell veranschaulicht, wie man mit Hilfe von Gleitschirmen Treibstoff und damit enorme Mengen von CO2 sparen kann. Im Bioreaktor werden Algen blubbernd zu Biomasse und ein Solarkocher zeigt, wie im Brennpunkt eines Hohlspiegels Sonneneinstrahlung gebündelt wird, um mit dieser Energie einen Kochtopf zu heizen. Und längst nicht mehr nur ein Denkmodell ist Solarstrom aus der Wüste. Eine umfassende Schau, die auch den Klimafaktor Ernährung nicht ausspart und abschließend zum Energiecheck einlädt. Denn Klima schützen kann jeder – im Kochtopf genauso wie auf dem Fahrrad.

Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg, Damm 38 – 44
30. April bis 1. August 2010
Di – Fr von 9 bis 17 Uhr,
Sa – So von 10 bis 17 Uhr

Das Begleitbuch mit vielen ergänzenden Informationen ist im Primus-Verlag erschienen, 16.90 Euro