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Tierproduktion und Klimawandel

Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima
von Martin Schlatzer

"Die negativen Auswirkungen unserer Ernährung auf das Klima sind mindestens so lange bekannt wie die klimaschädlichen Emissionen von Kraftfahrzeugen. Nun wird bei den Verkehrsmitteln seit Jahren, auch durch gesetzliche Auflagen, heftig um eine Senkung der Umweltbelastung gerungen – mit Erfolg. Deshalb fällt es besonders auf, dass erst in jüngster Zeit ernsthaft über die Möglichkeiten einer Reduzierung der Umweltbelastung bei der Ernährung diskutiert wird", schreibt Prof. Dr. Claus Leitzmann, Begründer der Fachrichtung "Ernährungsökologie" an der Universität Gießen, im Vorwort.

Tierproduktion und Klimawandel, Martin Schlatzer, Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und KlimaDer lange Schatten der Tierhaltung

Spätestens seit der FAO Studie über den langen Schatten der Viehzucht ("Livestock's Long Shadow") ist nachgewiesen, dass die Fleischproduktion mit 18% mehr Treibhausgase verursacht als der weltweite Vekehr mit allen Autos, Eisenbahnen, Schiffen und Flugzeugen zusammen. Er hat immerhin einen Anteil von 14%.  Martin Schlatzer setzt sich in seinem wissenschaftlich orientierten Buch detailliert und ausführlich mit dem Zusammenhang unserer allzu fleischgeprägten Ernährung und dem weltweiten Klima auseinander.

Globale Zusammenhänge

Er hat umfangreich recherchiert und beschreibt detailgenau mit Statistiken und Grafiken die Probleme der modernen Tierzucht, die sich schon heute und erst recht in Zukunft stellen: Bevölkerungswachstum und Fleischkonsum, Erntesteigerungen und Überdüngung der Böden, Ausweitung der Weideflächen und Vernichtung von Waldbeständen, Wasserbedarf der Landwirtschaft und weltweite Probleme mit dem Trinkwasser, Hunger in der Welt und Ernährungssicherung. 

Darüber hinaus erläutert er die  Unterschiede zwischen der Tierhaltung auf Weideflächen und der intensiven (Massen-)Tierproduktion und zeigt die Folgen für Umwelt, Klima und Menschen auf, denn "weltweit sterben 20 Mio. Menschen aufgrund von lebensmittelassozierten Erkrankungen, wobei der Hauptgrund tierische Produkte sind."

Lösungsansätze und Vegetarismus

In der Fachliteratur finden sich bereits zahlreiche Lösungsansätze, um den Einfluss von Fleischproduktion und -konsum auf den Klimawandel zu reduzieren: Besteuerung der externen Kosten von tierischen Produkten oder ein vegetarischer Wochentag. Der Autor fordert aber auch, Milchquoten abzuschaffen und "kontraprouktive Subventionen zu überdenken", denn "Milch mit einem höheren Fettgehalt (5%) wird stärker subventioniert als fettreduzierte Milch". Martin Schlatzer ist selbst Veganer und kommt beim Vergleich von Fleischkonsum und vegetarischer Ernährung  (wie viele andere) zu dem Schluß, dass eine vegetarische Ernährungsweise die Probleme entscheidend verringern könnte.
Schlatzers Abhandlung ist, wie der Untertitel ankündigt, ein wissenschaftlicher Diskurs, der konzentrierte Lektüre verlangt - also eigentlich nur für Insider geeignet.  Aber wen das Problem interessiert, der findet hier wichtige Fakten und Belege und vor allem: Argumentationshilfen.
(Christiane Schwalbe)

Tierproduktion und Klimawandel
Ein wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima
Martin Schlatzer
LIT - Verlag, Wien-Berlin, 2010, 224 Seiten, 19,90 EuroVeggi zurückgelehnt zum Veggiday

 

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